Persönlichkeiten der Geschichte
Auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen berühmte Persönlichkeiten vorstellen, die mit dem Oberharz durch ihr Leben und Werk verbunden sind.
Robert Koch
Geboren am 11. Dezember 1843 in Clausthal, verstorben am 27. Mai 1910 in Baden-Baden. Er war Mediziner, Mikrobiologe und erhielt 1905 den Nobelpreis für Medizin. Ehrenbürger der Stadt Clausthal.
Zur Erinnerung an Robert Koch und zur Förderung der medizinisch-biologischen Forschung hat die Bergstadt Clausthal-Zellerfeld einen Förderpreis ausgesetzt, der auf Vorschlag der Robert-Koch-Stiftung e.V. seit 1981 alle zwei Jahre verliehen wird. Es soll damit nicht nur die Erinnerung an Robert Koch lebendig gehalten, sondern zugleich auch eine Brücke zur neuesten medizinisch-biologischen Forschung geschlagen werden, deren Förderung uns ein Anliegen ist.
Der Preis wird vergeben an jüngere verdiente Forscherinnen und Forscher, die auf dem Gebiet der Medizin, Tiermedizin, Mikrobiologie, Virologie oder der Biochemie tätig sind.
Preisträger und ihre Forschungsgebiete
Mit der Broschüre "Wege zu Robert Koch" können Sie einen Stadtrundgang auf den Spuren des berühmten Wissenschaftlers und Arztes unternehmen.
Seit 2005 steht am Kronenplatz 12 vor seinem Elternhaus eine Büste zum Gedenken an Robert Koch. Auf dem Alten Friedhof an der Erzstraße sind die Gräber seiner Eltern Mathilde und Hermann Koch.
Julius Albert
Geboren am 24. Januar 1787 in der hannoverschen Neustadt, gestorben am 4. Juli 1846 in Clausthal.
Julius Albert wurde 1825 zum Oberbergrat in Clausthal ernannt. Nach Versuchen mit einem Seil aus geflochtenem Eisendraht und erfolgreicher Erprobung findet das „Albert-Geflecht“ - heute als "Drahtseil" weltweit bekannt, im in- und ausländischen Bergwerk und darüber hinaus Verbreitung.
Im Jahre 2009 jährte sich der Tag der Erfindung des Drahtseils zum 175. Mai.
Mit einem Fest für alle auf der - extra dafür für den Verkehr gesperrten - Adolph-Roemer-Straße beging die Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld dieses Ereignis. Den Abschluß bildete die Bergparade zu Ehren von Julius Albert.
Der nachfolgende Link führt sie zu einem Film der TU Clausthal mit verschiedenen Vorträgen, der am 22.09.2009 aufgenommen wurde:
August Breyel
Geboren am 01. August 1886 in Clausthal. Er starb am 12. Mai 1952 in Altenau.
August Breyel lud 1926 zum ersten Mal zu dem von ihm – er war damals Stadtkämmerer - ins Leben gerufenen "Heimattag" ein, der von nun an alle fünf Jahre stattfinden sollte. Alle in Altenau geborenen und in der "Fremde" lebenden Personen wurden zu diesem Fest eingeladen.
Einem Zeitungsbericht aus jener Zeit zufolge stand damals "unnere Barkschtadt im Festohksschmuck. Tannengrien un bunte Fähnle schmickten de Schtroßen un Heiser. Heimotschtimmung beharrschte unnere Geburtsschtadt."
Wenn alle fünf Jahre das allseits beliebte und nun schon zur Tradition gewordene Fest gefeiert wird, dann sollte auch des Mannes gedacht werden, von dem vor langen Jahren der Gedanke ausging, alle Altenauer aus nah und fern im fünfjährigen Abstand zu einem Gedankenaustausch zusammenzuführen.
Er leitete die Geschicke Altenaus über 31 Jahre.
Caspar Calvör
Geboren am 8. November in Hildesheim. Er starb am 11. Mai 1725 in Clausthal.
Caspar Calvör war lutherischer Theologe und Universalgelehrter.
Henning Calvör
Geboren am 24. Oktober1686 in Silstedt. Er starb am 17. Juli 1766 in Altenau.
Henning Calvör war Theologe, Lehrer und Gelehrter im Bereich der Bergbautechnik und Mechanik. Er wirkte vor allem in Clausthal im Harz und gilt als geistiger Vater der dortigen Bergschule, die wiederum den Grundstock für die heutige Technische Universität Clausthal bildet.
Henning Calvör wurde im Oktober 1686 in Silstedt bei Wernigerode als Sohn des Schneiders Tobias Calvör (dessen Vater und Großvater waren die ersten Schulmeister von Silstedt) und der Maria Anna Hurdelhey geboren. (Calvör zu Ehren ist heute die Silstedter Grundschule nach ihm benannt.)
Herbert Dennert
Der 1902 in Berlin geborene Herbert Dennert kann zumindest für die Harz-Region als Person der Zeitgeschichte gelten. Er hat sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, insbesondere nach seiner Pensionierung, als Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze einen Namen gemacht, die sich in erster Linie mit der Montangeschichte der Region beschäftigen. Darüber hinaus war er langjährig im Oberharzer Geschichts- und Museumsverein aktiv, in der Zeit von 1954 bis 1988 als Vorsitzender und damit auch auch Leiter des Zellerfelder Bergbaumuseums. Ihm werden Verdienste um den Erhalt des Oberharzer Wasserregals (heute Weltkulturerbe) wie auch um das Besucherbergwerk Samson zugeschrieben. Wegen seines ehrenamtlichen Engagements als Bewahrer der Harzer Montangeschichte wurde ihm am 1. Mai 1962 der Niedersächsische Verdienstorden verliehen.
Obwohl 1994 verstorben, ist Dennerts Name auch ein Vierteljahrhundert später im Oberharz immer noch sehr geläufig. Denn der Bergbeamte, der viele Jahre dem Oberbergamt Clausthal-Zellerfeld angehörte, hat bald nach Kriegsende eine spezielle Art von Gedenktafeln entwickelt, die in dieser Form nur im Harz zu finden ist. Es handelt sich um tannen- oder fichtenförmige Schilder, charakteristisch in den Farben der »Harztrikolore« (Schwarz-Grün-Gold) gehalten. Zumeist sind die Tafeln mit dem bergmännischen Symbol »Schlägel und Eisen« versehen. In mehreren hundert Exemplaren weisen derartige Hinweistafeln an vielen Stellen im Harz auf bergbaulich wichtige Stellen wie Grubeneingänge, aber auch wichtige Gebäude, Personen der Geschichte etc. hin. Die gebräuchliche Bezeichnung lautet bis heute »Dennert-Fichte« oder »Dennert-Tanne«.
In seinen Nachrufen – und bis 2020 auch auf dieser Internetseite – wurde fast ausschließlich auf die Verdienste Dennerts in der Nachkriegszeit hingewiesen. Erst eine Ende 2019 erschienene Studie zur Geschichte des Oberbergamtes Clausthal-Zellerfelds in der Zeit des Nationalsozialismus beleuchtete auch den Lebensweg Dennerts in den Jahren vor 1945.
Georg Ludwig Wilhelm Dörell
Geboren am 17.12.1793 in Clausthal als Sohn des Steigers Carl August Dörell und dessen Ehefrau Auguste Eleonore Koch geb. Kurtz. Er starb am 30.10.1864 in Zellerfeld.
Georg Ludwig Wilhelm Dörell stammte aus einer alten Bergmannsfamilie und ist – auch wenn sein Name kaum bekannt ist – der Erfinder der Fahrkunst.
Paul Ernst
Geboren am 7. März 1866 in Elbingerode/Harz als Sohn des Grubenaufsehers Johann Christian Friedrich Wilhelm Ernst und dessen Ehefrau Emma Auguste Henriette Dittmann. Er starb am 13. Mai 1933 in St. Georgen an der Stiefing in der Steiermark/Österreich.
Paul Ernst war Doktor der Philosophie und ein bedeutender Heimatschriftsteller.
Zum 150. Geburtstag von Paul Ernst
Adolf Ey
Karl Julius Adolf Ey (Pseudonym: Julius Adolf): Geboren am 18. Januar 1844 in Clausthal. Er starb am 18. September 1934 in Hannover.
Adolf Ey war ein deutscher Gymnasiallehrer und Schriftsteller. Der Philologe und Romanist schrieb Romane und Erzählungen, deren Handlungen in seiner Harzer Heimat spielten.
August Ey
Karl August Eduard Ey, genannt August Ey ( so auch in die Literatur eingegangen): Geboren am 23. März 1801 in der ehrwürdigen Bergstadt Clausthal. Sein Vater war der Berg- und Hutmann Christian Friedrich Ey, und seine Mutter Christiane Louise, geborene Eisfelder, entstammte auch einer bekannten Oberharzer Bergmannsfamilie. Er starb 1870 in Zellerfeld.
Er kannte Oberbergrat Albert, den Erfinder des Drahtseils und den Oberbergmeister Dörell, den Vater der Fahrkunst.
Das Leben von August Ey und seine auf uns gekommenen Werke belegen: Er zählt zu den wichtigen Oberharzer Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Seine Sicht auf den Harz war in seiner Zeit bemerkenswert und ist in der unsrigen eine unverzichtbare Quelle zum Verständnis der Zusammenhänge von Natur, Bergbau, Arbeits-und Lebensverhältnissen der Menschen und ihrer Kultur.
Wie schrieb August Ey 1854: „ Mein Herz gehört ganz und ungeteilt dem Orte, wo meine Wiege stand. Der Harz und seine Bewohner und jeder Wechselbezug beider zu- und untereinander, sind mit meinem Denken und Empfinden innig verwebt …“.
Seit über einem Jahrzehnt schon hat der historische August Ey in Gestalt von Dr. Klaus D. Buschau im Oberharzer Bergwerksmuseum seine lebendige Heimat gefunden. Sein Wirken konnte zu einem Teil der vielfältigen Formen der Vermittlung der Oberharzer Geschichte werden.
Daniel Flach
Daniel Flach wurde um 1625 - das genaue Datum ist nicht bekannt, als Sohn einer Bergarbeiter Familie geboren.
Er war ein bedeutender Markscheider, Oberbergmeister und Zehntner im Oberharzer Erzbergbau des 17. Jahrhunderts.
Ein Bild von ihm existiert leider nicht.
Albrecht von Groddeck
Albrecht von Groddeck wurde als Sohn eines Admiralitätsrates am 25. August 1837 in Danzig geboren.
Er war ein deutscher Hochschullehrer nd Direktor der Bergakademie Clausthal.
Gottfried Wilhelm Leibniz
Gottfried Wilhelm Leibniz wurde am 21. Juni 1646 in Leipzig geboren.
Er hielt sich häufig in Clausthal auf und machte zahlreiche Vorschläge zur Verbesserung des Oberharzer Bergbaus.
Artikel aus der Goslarschen von 2016, 2017 und 2018
Genie forscht für den Landesherren - Goslarsche Zeitung vom 22.01.2020
Thomas Merten
Das Datum der Geburt von Thomas Merten ist ebenso unbekannt wie seine Herkunft.
Er war Berggeschworener und Stadtverteidiger von Zellerfeld im 30-jährigen Krieg.
Ein Bild von ihm gibt es nicht.
Claus Friedrich von Reden
Claus Friedrich von Reden wurde als Sohn eines hannoverschen Oberberghauptmannes am 06. April 1736 in Celle geboren. Er starb am 08. Oktober 1791 in Clausthal.
Der Berghauptmann Claus Friedrich von Reden war nach Übernahme seines Amtes insbesondere um Verbesserungen im Hüttenprozess bemüht. Auch für die Verbesserung und Eisenerzerzeugung im Harz er sich eingesetzt.
Es gilt als Mitbegründer der Clausthaler Berg- und Hüttenschule, aus der die spätere Bergakademie und die heutige TU hervorgegangen sind.
Artikel aus der Goslarschen Zeitung vom 08.10.2016
Karl Reinecke
Geboren am 06. Dezember 1885 in Altenau. Er starb am 30. März 1943 in Bad Nauheim.
Karl Reinecke war Oberharzer Maler, Schriftsteller und Lehrer. Er verfasste ein beachtliches Werk von Bildern, Skizzen, Gedichten und Heimatromanen. Sein bekanntestes Werk ist "Harzheimat".
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Altenauer Bergfriedhof "Rose".
Friedrich Adolph Roemer
Geboren am 14. April 1809 in Hildesheim, verstorben am 25. November 1869 in Clausthal.
Friedrich Adolph Roemer war der älteste Sohn des Justiz- und Tribunalrats Christian Friedrich Römer und seiner Frau Charlotte Lünzel. Er hatte sieben jüngere Geschwister, darunter die Brüder Hermann Roemer und Ferdinand von Roemer. Als er elf Jahre alt war, starb sein Vater. Seine Mutter lebte mit ihren Kindern anschließend in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen. Sie schaffte es jedoch, dreien ihrer vier Söhne einen Besuch der Universität zu ermöglichen. Zuvor besuchte Adolph das Gymnasium Andreanum in Hildesheim.
Er war Geologe, Botaniker und Jurist, leitete als Bergrat die Bergschule in Clausthal und wandelte sie in die Bergakademie Clausthal um, die später zur Technischen Universität Clausthal wurde. Sein botanisches Autorenkürzel lautet "A.Roem.".
Reinhard Roseneck
Geboren am 06. März 1950 in Schwerin. Er starb am 08. September 2012 in Wolfenbüttel.
Reinhard Roseneck war Denkmalpfleger und Oberkonservator im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Zu seinen größten Leistungen gehörte 1992 die vom ihm betriebene Anerkennung der Altstadt Goslar und des Bergwerkes Rammelsberg als Weltkulturerbe, welches wiederum aufgrund seines Bestrebens im Jahr 2010 um das Oberharzer Wasserregal erweitert wurde. Er prägte entscheidend die Einrichtungen des Bergbaumuseums am Rammelsberg (Goslar), des Klosters Walkenried und des Höhlenerlebniszentrum an der Iberger Tropfsteinhöhle.
Arnold Sommerfeld
Geboren am 05. Dezember 1868 in Königsberg, verstorben am 26. April 1951 in München.
Sommerfeld zählt neben Max Planck, Albert Einstein und Niels Bohr zu den Forschern, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die morderne theoretische Physik mit ihren Grundpfeilern Quantenphysik und Relativitätstheorie schufen und zum Fundament der Physik machten. Er war sowohl als Forscher wie auch als akademischer Leiter bedeutend.
Arnold Sommerfeld wurde insgesamt 81 Mal für den Nobelpreis nominiert.
1929 wurde Sommerfeld in die National Academey of Science, 1948 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Von 1926 bis zu seinem Tode 1951 war er Mitglied der Zwanglosen Gesellschaft München.
Nach ihm benannt wurden das Arnold-Sommerfeld- Center, Forschungszentrum für theoretische Physik an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Arnold-Sommerfeld-Preis der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse der Bayrischen Akademie der Wissenschaften.
Der Asteroid (32809) Sommerfeld trägt seit 2002 seinen Namen.
Im Münchener Stadtbezirk Rammersdorf-Perlach, in Clausthal-Zellerfeld, in Aachen und in Baesweiler wurden Straßen nach ihm benannt.
Georg Philipp Telemann
Geboren am 14. März 1681 in Magdeburg, verstorben am 25. Juni 1767 in Hamburg.
Georg Philipp Telemann war ein deutscher Komponist des Barock. Er prägte durch neue Impulse, sowohl in der Komposition als auch in der Musikanschauung, maßgeblich die Musikwelt der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderderts.
Artikel zum 300. Geburtstag
Artikel aus der Goslarschen Zeitung vom 16.03.2018
Dr. Johann Christian Zimmermann
Geboren am 25. April 1786 in Marburg, verstorben am 29. September 1853 in Clausthal.
Johann Christian Zimmermann war deutscher Oberbergrat und von 1811 bis 1851 Geschäftsführer der Bergschule Clausthal sowie von 1850 bis 1853 stellvertretender Berghauptmann beim Berg- und Forstamt Clausthal.